top of page
Suche
Rebecca Jankowski

Mein erstes Jahr in der Selbstständigkeit: Von Knastängsten, Fantasy-Romanen und Kund*innen, die man sich nicht besser erträumen könnte

Ein Jahr eigene Chefin ist um, und es war eine Mischung aus purer Freude, schlaflosen Nächten und überraschend wenig Sales-Geschwafel (ja, dazu gleich mehr!). Ich versuche mal das ganze irgendwie zusammenzufassen…

 

Spannende Projekte, die ich euch (noch) nicht erzählen kann... 😉

Ich habe so viele unglaubliche Menschen kennengelernt und an einem absolut geilen Buchprojekt gearbeitet, das ich euch – sorry! – erst nächstes Jahr im Detail zeigen darf. Aber lasst euch so viel sagen: Ich habe in diesem ersten halben Jahr mehr gelernt als in einem Jahrzehnt im Büroalltag.

 

Rechnungen schreiben, Buchhaltung und Co. – Ein Hoch auf die IT!

Na klar, ein unvermeidlicher Teil der Selbstständigkeit: Rechnungen, Buchhaltung und all der Spaß, über den man nicht so gerne spricht. Es gibt sicherlich schöneres, aber hey, die richtige Software hat da viel abgefedert. Deswegen: Dankeschön, liebe IT und Automatisierung, ihr seid meine stillen Helden!

 

Größtes Learning: Sei es dir wert!

Die Höhe meines Stundensatzes war ein echter Knackpunkt für mich. Wie viel ist meine Arbeit wert? Gerade als Frau neigt man ja bekanntlich zum „Low Balling“. Früher habe ich viel zu oft zu wenig akzeptiert, nach dem Motto: „Oh danke, dass ich hier sein darf und überhaupt Geld bekomme.“ Den Fehler wollte (und konnte) ich jetzt nicht mehr machen (siehe gleich den Punkt über Abgaben :D) Und erstaunlicherweise sind die Menschen bereit für gute Arbeit zu zahlen. Klar, hängt die Höhe eines Honorars von dem Umfang eines Projektes ab, der Kundenbeziehung, der Auftragsdauer usw. Aber einen Rat hab ich definitv: Sei es dir wert, sei von dir und deiner Arbeit überzeugt und du wirst sehen, dass es sich lohnt. Wer dich zu krass runterhandeln will, hat deinen Service nicht verdient. 

 

Verborgene Ängste und fiese Bürokratie

Natürlich war nicht alles nur Glitzer und Regenbögen. Hier ein kurzer Auszug:

  • Gründerzuschuss: An sich eine super Sache, wenn man die ganzen Antragshürden schafft. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an das Gründungszentrum Gig7 in Mannheim. Ohne euch hätte es keinen soliden Businessplan gegeben! Hier wurde mir wieder klar, was entstehen kann, wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen, statt sich runterzuziehen. Power pur!

  • Steuern und das Finanzamt: Ich hatte null Plan, was ich wann, wie, wohin abführen muss. Die schlimmste Angst: Knast wegen unbewusster Steuerhinterziehung. Richtig gelesen, „unbewusst“. Ok, vielleicht etwas dramatisch, aber ich schwör’s euch: Das Finanzamt ist für mich wie ein Horrorkabinett auf der Kirmes – eigentlich weiß man, dass nichts passiert, wenn man sich an die Regeln hält, aber man gruselt sich trotzdem die ganze Zeit. 😅

  • Abgaben: Und ja, mir war schon bewusst, dass Deutschland hohe Steuersätze und Sozialabgaben hat. Aber wenn man selbstständig ist, nimmt das Ganze eine völlig andere Dimension an. Learning des Jahres: Mindestens 45 % der Einnahmen einfach direkt anlegen (z.B. bei TradeRepublic). Wenn schon, dann soll das Geld wenigstens noch für mich arbeiten.


Sales? Wenn‘s läuft, dann läuft‘s!

Ehrlich gesagt: Ich dachte, die größte Herausforderung wird es sein, Kund*innen zu finden. Aber was soll ich sagen – fast alle meine Kund*innen kamen über Empfehlungen oder LinkedIn zu mir. Wie hab ich das geschafft? Kein Plan :D Einfach super Arbeit abgeliefert würd ich sagen…Was ich so abgeliefert habe? Ich durfte Webseiten erstellen, einen Fantasy-Roman editieren (ja, richtig gelesen – mein nerdiges Herz schlägt höher!), habe Fachtexte übersetzt, eine "Vivid Vision" geschrieben und eine unfassbare Menge Texte für die unterschiedlichsten Menschen und Magazine produziert. Es war großartig! Und oh, mein eigenes Buch ist jetzt auch in Arbeit. Be prepared: Da kommt was! (Spoilertitel: „Für’s Leben gibt’s kein Navi“)

 

Und plötzlich war ich wieder Teil eines Teams

Als ich zur Jahreshälfte wieder etwas mehr Kapa hatte, dachte ich mir: Hey, wie cool wäre es eigentlich regelmäßig für eine super hippe PR-Agentur zu arbeiten? Und als ich den Aufruf von Jannis Johannmeier und den Trailblazers gesehen habe, hab ich einfach kommentiert: „Sach mal, arbeitet ihr auch mit Freelancern zusammen? #askingforafriend 😉. Und zack, war ich Teil des Teams. Ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge, die einfacher liefen, als ich dachte. Auch hier habe ich schon so viel gelernt, sei es über die verschiedenen Themen und Partner*innen oder wie man z.B. nur in Headlines denkt.

 

Mama, Unternehmerin und Überlebenskünstlerin

Als Mama eines dreijährigen Kindes ist Selbstständigkeit ein zweischneidiges Schwert: Einerseits kann ich meine Zeit viel flexibler einteilen – andererseits zahlt mir niemand mein Gehalt weiter, wenn der 135. Schnupfen des Jahres durchs Haus zieht und ich selbst für eine Woche ausfalle, während mein Kind nach zwei Tagen schon wieder quietschfidel ist. Aber hey, so ist das Leben. Und ich bereue keine Sekunde davon. Immerhin waren unsere Hunde dieses Jahr überraschend fit und auch mein Mann war ein Fels in der Brandung.

 

Das letzte Jahr war echt ein wilder Ritt, voller Überraschungen, mit Momenten des Zweifels und des Triumphes, und mit ein paar Flüchen auf die Bürokratie. Aber unterm Strich: Ich würde es jederzeit wieder tun. Und ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringt – sowohl für mein Business als auch für mein eigenes Buch.

 

Danke an alle, die an mich geglaubt haben, mich ermutigt haben und mich weiterhin unterstützen.

 

PS: Für nächstes Jahr hätte ich noch Kapa, also meldet euch rechtzeitig ;)

28 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page