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  • Rebecca Jankowski

Nächster Halt: Neuer Job

Aktualisiert: 5. Juli 2023

Während der Pandemie hat sich viel verändert - vor allem die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Bei Vielen hat das Fragen aufgeworfen: Was will ich beruflich eigentlich machen? Und was will ich noch erreichen? Der Hochgeschwindigkeitszug, der sich Leben nennt, fährt dabei unbeirrt weiter. Also zieh die Notbremse und stell dich deinem Endgegner.


Endgegner Bewerbung

Man durchstöbert unendliche Stellenanzeigen und Jobportale im Internet, auf der Suche nach dem EINEN Job. Findet man ihn tatsächlich, den 6er im Lotto, so scheint der nächste Schritt fast unüberwindbar: die Bewerbung. Der Lebenslauf ist uralt und das Design völlig unspektakulär. Noch schlimmer ist jedoch der Gedanke an das Anschreiben, auch, wenn dessen Notwendigkeit meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß ist. Im Zeitalter von LinkedIn, Xing etc., indem Recruiter und Headhunter gezielt Kandidaten im Netz auswählen, ließt sich keiner mehr ein Anschreiben durch. Ich habe kürzlich sogar mit einem Recruiter gesprochen, der dazu meinte: "Die Kandidaten können jedes Märchen über sich reinschreiben. Am Ende zählt nur das ehrliche persönliche Gespräch und den Eindruck den man hinterlässt." Und doch fordern geschätzt 90% aller Ausschreibungen ein Motivationsschreiben.


Der Türöffner

Im Endeffekt erfüllt die Bewerbung nur einen Zweck: die Tür zum persönlichen Vorstellungsgespräch zu öffnen. Sie sollte den oder die Bewerber/in optimal repräsentieren, sodass man als Leser einen positiven ersten Eindruck erhält, der nachhaltig hängen bleibt. Viele verrennen sich in aufwendigen Designs und Templates, dabei ist oft weniger mehr. Es kommt natürlich auf die jeweilige Stelle und das Unternehmen an. Der Lebenslauf eines Grafikdesigners sollte beispielsweise anders aussehen, als der eines Beamten im öffentlichen Dienst. Dementsprechend sollte auch das Anschreiben in das Gesamtkonzept passen.


In den letzten Monaten durfte ich bereits drei Kundinnen bei ihrer Bewerbung unterstützen. Sie haben ihren vermeintlichen Endgegner bezwungen und wurden alle zu persönlichen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Zwei der Kundinnen haben bereits ihren neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet, was mich selbst sehr freut und glücklich macht. Worauf kommt es also an?


Die Schlüssel zum Erfolg

Gute Vorbereitung ist das A und O. Dabei sollte man sich z.B. Gedanken machen zu folgenden Fragen:

  • Warum möchte ich genau diesen Job, in diesem Unternemen?

  • Inwiefern spiegeln die Anforderungen meine Fähigkeiten wider?

  • Welche Kenntnisse bringe ich mit, was müsste ich mir aneignen?

  • Warum sollte ich diesen Job bekommen bzw. was macht mich einzigartig?

  • Welche Werte, Ziele, Visionen habe ich und wie passen diese zum gewünschten Unternehmen?

  • Mit welchen konkreten Beispielen kann ich zeigen, dass ich die Anforderungen erfülle?


Das sind übrigens nur ein paar der Fragen, die nicht selten in Bewerbungsgesprächen aufkommen.


Der nächste Schlüssel heißt Selbstmarketing. Man sollte sich nie unter Wert verkaufen, sich aber auch nicht in den Himmel loben. Die goldene Mitte ist hier angebracht. Viele Bewerber haben hier das größte Problem. Dabei hilft es Freunde und Familie zu fragen, welche Eigenschaften und Fähigkeiten sie als Stärken sehen. Ehrlichkeit und Authentizität spielen hier eine wichtige Rolle, denn die Bewerbung sollte einen selbst authentisch repräsentieren.


Schlüssel Nummer drei lautet Individualität und Kreativität. Ein gut geschultes Recruiterauge erkennt schnell, ob es sich um eine Bewerbung handelt, die genau so vermutlich an zehn weitere Unternehmen versendet wurde. Jede Bewerbung sollte auf die Stelle und das ausschreibende Unternehmen angepasst sein. Beim Verfassen des Anschreibens helfen hier die Antworten zu den Fragen aus der Vorbereitung. Mit Kreativität meine ich nicht nur die grafische Komponente, sondern vielmehr das sprachliche Umsetzen von Anforderungen, Fähigkeiten und Kenntnissen. Ein Beispiel:


Die ausgeschrieben Position fordert Flexibilität. Man könnte einfach schreiben: "Ich bin sehr flexibel". Das wäre allerdings nur wenig aussagekräftig. Stellen Sie sich die Frage: Bei welchen Aufgaben in der Vergangenheit konnte man Flexibilität beweisen? Gab es ein erfolgreiches Projekt, das zeitzonenübergreifend war? Oder musste man vielleicht zeitweise andere Tätigkeiten übernehmen, als normalerweise? Prima! So beschreibt man die eigene Flexibilität, ohne das Wort selbst zu nennen.


Zu guter letzt ein unterschätzter Punkt: Sprache und Struktur. Eine fehlerhafte Bewerbung (Grammatik, Stil, Rechtschreibung etc.) wirkt schnell unprofessionell und wird gerne aussortiert. Springt man im Text oder Lebenslauf hin und her, kann der Leser nicht folgen und legt die Bewerbung ebenfalls beiseite. Struktur und Chronologie spielen also ebenfalls eine wichtige Rolle.


Vielleicht fühlst du dich mit diesen Hilfsmitteln gewappnet, dem Endgegner Bewerbung endlich den Kampf anzusagen. Solltest du dabei Unterstützung benötigen, dann melde dich jederzeit. Gemeinsam finden wir die richtigen Worte.






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